Chronik

 

AWO-Stammtisch-Logo

Wie alles begann


Es war einmal....vor langer langer Zeit, in einem Land welches sich die DDR nannte. Die Fotos waren noch Schwarz-weiß und die zweirädrige motorisierte Vielfalt war recht schmal, meist knatternde zweitaktende Mopeds und Motorräder aus dem Hause MZ, Jawa, und Pannonia.
Da erhob sich das junge wilde Bikervolk und erkor sich ein Kultbike, welches von 1950-1961 in Suhl bei Simson das Neonlicht der Hallen erblickte und im Volksmund AWO genannt wurde.
Unzählige Maschinen warteten Ende der 70’er und Anfang der 80‘er Jahre darauf wiederentdeckt zu werden und aus ihrem jahrelangen rosthaltigen Schlaf, in irgendwelchen Scheunen und Schuppen älterer Herren, zu neuem Leben erweckt zu werden.
Ein hagerer großgewachsener Tischlerlehrling Namens Christian war schon seit seiner Kindheit vom bollernden Klang einer AWO fasziniert und verkündete seinen Freunden „Wenn ich groß bin, hol ich mir eine!“ Nachdem er von seinem Bruder 1979 eine RT geerbt hatte, war es 1981 nach Beendigung der Lehre endlich soweit.......


Christians RT 1979 Christians erste AWO 1982



Für 1000 Ostmark erstand er bei einem etwas älteren jungen Mann eine fahrbereite und vier zerlegte Sport AWO’s. 1981-1987 ist er mit der AWO gefahren und hat dann damit aufgehört weil er keine Zeit und kein Geld und nicht allzu viel Ahnung hatte, das Ding am Laufen zu halten. 1987 verkaufte er alles und fuhr die ES 250/2 seines Bruders.
Aber das AWO-Fieber sollte ihn nie ganz loslassen und er bereute es später bitter........


Christian 1984 mit seiner neu aufgebauten AWO (mit Westlack und einigen MZ Teilen) und 1989 mit der ES 250/2


Ekki hat seine 1. AWO 1989 kurz vor der Wende erworben und wollte sie zusammen mit einem Kumpel, der ebenfalls eine AWO besaß, gemeinsam neu aufbauen.
Doch die Wende änderte alles. Plötzlich waren West-Autos aktuell. Kurz gesagt, die AWO`S lagen fast 4 Jahre unangetastet in einer Blechgarage herum.
Den Anfang machte dann Christian 1993, indem er vorschlug, Ekki beim Aufbau seiner AWO behilflich zu sein. Ekki seinerseits verhalf Christian, über seinen alten Kumpel, zu dessen AWO, so dass sie 1994 gemeinsam mit 2 AWO`S den Grundstock für die kommenden Jahre setzten. Natürlich ohne damals zu ahnen, was sich einmal daraus entwickeln würde




Christians 2.AWO
Die „Spaten-AWO‘‘ 1994
Ekki`s AWO 1995



In den Jahren 1995 und 1996 sind dann Christian und Ekki teils allein und manchmal auch zusammen AWO gefahren. Wie zum Beispiel 1995, als sie gemeinsam in Biesenthal zum 5. Harley-Davidson Jamboree waren. 
Sie waren begeistert vom Flair einer Bikerparty und
freuten sich über die zahlreichen AWO’S.
Kontakt zu anderen AWO-Fahren kam aber leider nicht zustande. 
Auf diesem Harley-Treffen haben die beiden dann auch zum ersten mal von dem kleinen Dörfchen Zinzow gehört. 

Dort sollte schon seit DDR-Zeiten das größte AWO -Treffen Norddeutschlands stattfinden. Also, fassten beide den Entschluss: „dort wird hingefahren!“
Auf der BMT 1996 in Berlin wurde mit einem dort ausstellenden Händler für AWO-Artikel der genaue Termin klargemacht und die Planung der ersten großen Fahrt begann. 

Nach viel Regen und Sonne am Schluss der Anfahrt und einigen ungewollten Umwegen waren die zwei endlich am Ziel. Total begeistert durchschritt sie den Platz und sah sich die übrigen AWO’s und ihre Biker an und kam auch schnell mit dem einen oder anderen ins Gespräch. Es war hier doch ganz anders als in Biesenthal beim Harley-Jamboree, viel familiärer und viel weniger Kommerz. Besonders aufgefallen ist den beiden ein kleiner Typ mit Gipsbein und zwei Krücken der in einem Gespann über den Platz gefahren wurde und dabei immer große Sprüche von sich gab. Keiner von beiden konnte damals ahnen, dass dieser Typ bald in ihr Bikerleben treten sollte.


Am Abend dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Robert Freidank trat in Ekki’s und Christians Leben. Man kam natürlich schnell ins Gespräch und so erfuhren die zwei, dass es in Berlin einen AWO-Stammtisch gibt. Beide waren hell begeistert und beschlossen dort mal hinzufahren.
Kurz nach der Rückkehr aus Zinzow sind sie dann auch bald nach
Berlin ins“Caf‘è Om’’ ,-das spätere “Cafè Hubraum“, gefahren, um sich dort den Stammtisch anzusehen und sich mit Robert zu treffen.


Dies war auch der Moment wo der Gedanke geboren wurde, so einen Stammtisch auch im Barnim ins Leben zu rufen. Robert bestärkte Christian und Ekki bei diesem Gedanken, denn dann könnte man sich ja auch gegenseitig Besuche abstatten.

Den ersten Kontakt bezüglich weiterer Stammtisch- Interessenten nahm Ekki dann in seiner konspirativen Wohnung in Biesenthal mit Frank W. auf. Ein Klassenkamerad von Frank hat ihm erzählt, das er jemanden kennt, der AWO fährt und noch gleichgesinnte für einen Stammtisch sucht.
Frank war sofort begeistert von der Idee und brachte seinen Bruder Lutz gleich mit ins Gespräch, der auch schon seit langem Motorrad fuhr und sich kurz darauf ein EMW-Gespann zulegte.
Als nächstes wurde noch ein alter Klassenkamerad von Ekki übergeredet sich eine AWO zu kaufen (es wurde erst einmal zusammengelegt) und der Grundstein für unsere Idee war gelegt.


Der erste Stammtisch

Die Suche nach einer geeigneten Lokalität sollte sich als nicht sehr schwierig erweisen. Schnell hatte man sich für den „Alten Dorfkrug“ in Danewitz entschieden und die Wirtin des Hauses hatte auch keine Einwände gegen einen regelmäßigen Besuch von „Harten Jungs“ mit ihren „schweren Maschinen“.
Am 12.2.1997 war es dann soweit:
Die 5 Gründungsmitglieder des
>

NIEDERBARNIMER AWO STAMMTISCH

(Christian, Ekki, Ingo, Frank und Lutz)
saßen das erste mal zusammen an einem Tisch.
Gesprächsstoff gab es reichlich. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht, Anekdoten erzählt, viel gelacht und beschlossen:
• sich nun künftig jeden Mittwoch ab 19.30 zu treffen,
• Kontakt zum „Cafe-Om“, später „Hubraum“ zu halten,
• Himmelfahrt die erste gemeinsame Ausfahrt zu machen
• im Sommer nach Zinzow zu fahren
• und das Ostdeutsche Kulturgut und Kultmotorrad AWO 425 S/T und EMW zu erhalten und zu pflegen.

Nun begann jeder sich nach potentiellen Mitstreitern umzuschauen, um die Mitgliederzahl des Stammtisches noch zu erhöhen. Wir waren bestrebt alle AWO und EMW Fahrer der näheren und weiteren Umgebung ausfindig zu machen um sie für unsere Idee zu begeistern. Es sollten noch einige dazukommen. Doch dazu später.


Das erste Jahr 1997

An Himmelfahrt wurde die erste („große“) gemeinsame Ausfahrt unternommen. Wir sind zu fünft auf 4 Maschinen losgefahren da Franks AWO erst zu 90% fertig war, und Ingos ebenfalls noch nicht lief. Am Mittwoch, also einen Tag vorher, wurde die rote Scrambler-AWO in einer Gewaltaktion durch TÜV und Zulassung gebracht, damit keiner als Sozius fahren musste. Also teilten wir uns die 4 Maschinen und derjenige der im EMW-Boot saß filmte und fotografierte fleißig.

Die Rote Scrambler-AWO


Die Fahrt ging von Biesenthal über Eberswalde nach Niederfinow und von dort nach Liepe. Hier wurde eine kleine Rast eingelegt, um etwas zu trinken und zu Rauchen.
Prompt erschien ein älterer Herr und begann gleich zu schwärmen wie schön doch diese Motorräder seien und das er in seiner Jugend ebenfalls AWO gefahren ist.
Dabei fiel ihm plötzlich ein, dass er ja noch einige AWO – Teile bei sich zu Hause rumzuliegen hat. Sofort haben Frank und Lutz die Adresse des Herrn notiert und versprachen bald vorbeizukommen um alles abzuholen.
Weiter ging die Fahrt nach Oderberg, Parstein und von dort nach Stolzenhagen an der Oder. Wir wären ja noch weiter gefahren, doch dort endet nicht nur die Strasse, sondern auch die Bundesrepublik Deutschland.
Bei Ekki’s Verwandten in Stolzenhagen wurde wieder eine Pause gemacht und ganz spontan gab es plötzlich Grillfleisch, Bratwürste und sogar ein paar Flaschen Bier wurden aus dem Keller geholt. Opa Erich interessierte sich sehr für unsere Maschinen und es wurde angeregt diskutiert.
Nach dieser Stärkung ging es dann wieder auf die Rückreise in Richtung Heimat.
Ziemlich durchgefroren und müde kamen wir dann zu Hause an, wo sich jeder erst einmal eine halbe Stunde in die Badewanne legte, um sich wieder aufzuwärmen. Abends wurde dann noch bei Lutz und Frank die fortan nun „Die Werthersens“ heißen sollten, gegrillt.

Irgendwann bei den vielen Mittwochabenden wurde dann die Idee geboren eine Sommerparty zu machen.

Ende Juni ´97 veranstalteten wir dann unsere 1. Sommerparty in Danewitz. Erste Gäste waren Lars (damals noch im zarten Alter von gerade 18 Jahren) und sein Vater Bernd. 
Der Einladung waren ca. 20 AWO Fahrer gefolgt. Der größte Teil aus dem „Hubraum“. Sogar eine 350 ccm AWO stand auf dem Platz. Für alle angereisten AWO Fahrer gab es Freibier. Am Samstag wurde als besonderer Höhepunkt das jüngste Stammtischmitglied im zarten Alter von 11 Tagen aufgenommen und mit einem AWO-T-Shirt und einer Lederweste geehrt.
Es war für alle eine ganz tolle Party und wir beschlossen dies in den nächsten Jahren zu wiederholen.

Im Juli lernten Frank in Biesenthal auf dem 7. Harley-Jamboree Hardy aus Berlin kennen der seitdem auch regelmäßig Mittwochs vorbeischaute. Ekki und Christian kam der Typ irgendwie bekannt vor und die Erinnerung an den Mann mit Krücken in Zinzow betätigte dies.
Auch stellte sich heraus, als Hardy einmal bei Christian in Lobetal vorbeischaute, dass die beiden sich in Lobetal 1994 schon mal unterhalten hatten, als Christian an seiner AWO schraubte und Hardy das Motorrad eines Kumpels spazieren fuhr.

Im August ´97 fuhren Christian, Ingo, Hardy, Lutz, Frank und Ekki nach Zinzow zum „Slow Rider‘s“ MC Neubrandenburg. Es wurde wieder eine tolle Party auf der man viele alte Bekannte wiedertraf z.B. Die Jungs und Mädels vom „Hubraum“und viele neue Leute kennenlernte, unter anderem die Jungs aus Ückermünde von denen einer mit einem 500‘er AWO-Eigenbautwin angereist war. Die Anfahrt war mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Bei Ekki war durch zu viel Öl im Getriebe und ein nicht ganz abdichtenden Simmerring die Kupplung verölt, und Christian musste durch einen gerissenen Kupplungsbowdenzug ab Templin ohne Kupplung anfahren und schalten.


Der 500’er AWO-Twin in Zinzow 1997


Zum Ende der Saison am 20. Sept. luden dann noch mal die Potsdamer zu ihrer Season End-Party ein.
Frank, Lutz, Christian, Lars und Sabine nebst ihrem Bruder waren dort.
In besonderer Erinnerung war die kalte Nacht die sich stellenweise auf –5 Grad abkühlte

Im Herbst und Winter wurde wieder fleißig geschraubt und neue Projekte und Umbauten in Angriff genommen.

In den letzten Monaten hatten wir fleißig Zuwachs bekommen aus Bernau stießen Basti, Burmi Ralf und Bernd zu uns, die, insbesondere Basti und Burmi regelmäßig vorbei kamen.
Harry aus Biesenthal schaute auch regelmäßig vorbei, für einige von uns öffnete er sogar seinen schier unerschöpflichen AWO- Fundus der ihm schon zu DDR-Zeiten den Spitznamen „AWO-Jude“ einbrachte (weil er damals nichts rausrückte).


Das Jahr 1998

Im Februar ging dann auch unsere Winter-Party erstmals über die Bühne bei der wir , wie in den darauffolgenden Jahren, immer die Videos der vergangenen Saison mit einem geborgten Videoprojektor zeigten, und unseren Gründungsjahrestag feiern
Am 16. Mai ging es zu Lemmy aus dem „Hubraum“. Der feierte Geburtstag und hatte dazu nach Wünsdorf auf einen Künstlerbauernhof eingeladen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten den Weg zu finden hat es am Ende dann doch noch geklappt. Wir sahen das erste Mal „Die metallischen Rückkehrer“, Lemmys Band, in Live-Aktion.

Eine Sommerparty gab es natürlich auch in diesem Jahr. Allerdings nur an einem Tag. Wir borgten uns das Große Bierzelt aus Lobetal aus, spendierten wieder Freibier und zeigten abends Arbeitschutztrickfilme mit „THEO“. Dieses Mal noch mit einem richtigen Filmprojektor.
Unser neues Stammtischlogo trugen wir auch das erste Mal auf T-Shirts und Sweatshirts stolz mit uns herum. Durch Hardy lernten wir auch in diesem Jahr auf unserer Party die AWO-Fahrer von der „MEUTE MC“ Plau am See kennen. Mit Ihnen sollte auch „Kurbelwellen- Silvio“ & Fanny aus Parchim anreisen. Insgesamt waren ca. 100 Biker und Gäste anwesend davon ca. 25-30 mit AWO’s.

In diesem Jahr beschlossen wir die nächste Sommerparty auf zwei Tage auszudehnen.

Im Juli fuhren einige wieder den „weiten“ Weg nach Biesenthal zum
„Harley Davidson Jamboree“

Im August war dann wieder Zinzow angesagt, leider nicht am angestammten Platz.
Die neue „Obststreuwiese“ war zwar wunderschön eingezäunt aber es gab Wespen zuhauf und vergammelte Äpfel die dementsprechend stanken. Jeden Morgen noch dazu die „Weckattacke“ durch einen Treckerfahrer der am benachbarten Stallgebäude die ganze Zeit, während er Silage auflud, seinen MTS 50 mit defektem Auspuff laufen ließ. Außer einer Platzwunde bei Harry deren Ursache hier nicht weiter erörtert werden soll lief alles fast nach altem Muster. 
Allgemein fiel der Platz in der Gunst aller durch.

Zwischen Zinzow und Malchow machten dann Hardy, Frank, Sabine und Christian Urlaub am Kummerower See und an der Müritz.


Unsere AWO’s in Malchow

Die Anfahrt nach Malchow war dann „etwas“ feucht, - jedenfalls haben die 17 km von Röbel nach Malchow ausgereicht um unser gesamtes Gepäck zu durchnässen. In Malchow waren wir außer Hardy alle das erste Mal – es war eine prima Party im alten Stil die fortan zu den festen Terminen gehörte.
Außer kleinen gemeinsamen Ausfahrten war mit Malchow ( Immer im letzten Augustwochenende) die Partysaison zu Ende. 

Das Jahr 1999
......begann als erstes Event mit der üblichen Winterparty.

Im Juni folgte dann ein Schock der uns wieder mal zeigte wie gefährlich wir Biker leben auch wenn wir mit unseren Maschinen nicht so schnell fahren.
Pfingsten war Frank mit seiner Sabine und ein paar Freunden auf Rügen. Frank war mit seiner NVA-ETZ am Pfingstmontagfrüh auf dem Weg nach Hause als es kurz hinter Greifswald passierte: Ein vor ihm fahrender PKW bog plötzlich nach links ab als Frank ihn überholen wollte! Die ganze Geschichte brachte ihm ein gebrochenes Bein etliche andere Verletzungen und den Totalschaden der Maschine ein. Ausgerechnet Frank als Rettungssanitäter musste das passieren.

Am 3. Juniwochenende folgte unsere Sommerparty die wir diesmal anders organisierten.
Getränke schenkte Sabine in ihrem rollenden Ausschank aus um die Grillerei kümmerten wir uns. Erstmalig hatten wir auch eine Bühne die wir im Zelt aufbauten.
Freitagabend gab’s den obligatorischen Ostkultfilm (Ete und Ali) diesmal allerdings aus Kostengründen per Videoprojektor. Der Sonnabend verging bei kurzweiligen Spielen z.B. „Rollstuhlrennen“ und einer Ausfahrt. Samstagabend dann das Highlight: erstmals Livemusik! „Die Metallischen Rückkehrer“ gaben sich und uns die Ehre. Irgendwer von den Bernauern hatte irgendwo Kontakt zu Whisky und den Stendalern aufgebaut. Sie kamen dieses Jahr das erste mal zu unserer Party

Am dritten Augustwochenende entschlossen sich Frank, Hardy, Christian und Burmi sich kurzfristig doch noch mal nach Zinzow zu fahren. Freitagnachmittag ging es los mit Hardy, Christian und Frank Richtung B 109. Burmi wollte später nachkommen. Hinter Groß Schönebeck lag dann ein Trabbi kieloben im Straßengraben ein junges Mädel mit Handy, offensichtlich unverletzt, saß daneben und rief alle möglichen Freunde an um zu erzählen was ihr eben passiert ist. „Unser Polizist“ Hardy lenkte alle Gaffer und andere unerwünschte Personen vorbei, und „Unser Rettungssanitäter“ Frank kümmerte sich um das Mädchen. Als dann die Kollegen in grün-weiß kamen sperrten die erst mal die Straße voll ab. Irgendwann war es uns dann zu doof und wir sind weiter. Burmi war inzwischen auch zu uns gestoßen.
Die Party fand diesmal nicht direkt in Zinzow statt sondern ein Dorf weiter, auf einem viel zu großen, eingezäunten Gelände. Ansonsten war es dafür eine ziemlich lahme Party auch wenn der „Slow Rider MC“ Neubrandenburg inzwischen Chapter der „Borns“ werden wollte. Natürlich war der „Hofberichterstatter“ der „Borns“, Lutz Arnken angereist, der sogar ein Foto von Frank ,Fanny und Christian schoss das dann auch in die „BN“ kam.

Auf dieser Party kam dann auch der Kontakt zu Reiner aus Wittstock zustande den wir dann 2000 in Suhl mit seinem neuen Chopper wiedertrafen.


Am letzten Augustwochenende ging’s dann wieder nach Malchow, diesmal in ziemlich zahlreicher Besetzung. Frank, Ekki, Ingo, Christian fuhren schon nachmittags Lutz, und „Gärtner“ Schmidt der im Winter neu zu uns gestoßen war fuhren hinterher. Basti und seine Antje und Burmi waren eine andere Strecke gefahren. Hardy und Andy kamen direkt aus Berlin. Franks Kollege Thorsten „Torte“ fuhr mit seinem EMW Gespann auch alleine. Auf der Hinfahrt am Abzweig Röbel haben Ekki und Christian die anderen irgendwie verloren, dafür holte Lutz die beiden ein. Am Eingang zum Partygelände waren dann alle wieder zusammen so das wir geschlossen „einreiten“ konnten. Am Samstag traf dann noch Christians Nachbar Henry und Frau Petra, ein die ihre AWO nach 10 Jahren Garagenschlaf mit Christians Hilfe wieder flott gemacht hatten. Es war wieder eine super Party.


Das Jahr 2000

......... stand ganz im Zeichen der AWO. 
Ende April war es dann endlich soweit. Am Donnerstag den 27.04.2000 starteten wir (Frank, Ekki, Hardys Sohn im Beiwagen, Lars, Ingo, Christian, Harry, Hardy, Henry mit ihren AWO’S und Andy im Auto als Trosswagen) unsere bis dahin größte Tour runter nach Suhl zum 50 jährigem Jubiläum der AWO 425 S/T. In Beelitz stieß dann noch Robert zu uns. Schon Jahre im voraus fieberten wir dem Ereignis entgegen. Alles wurde bis ins Detail geplant. Reiseroute war bis Leipzig die B2 und dann über Naumburg und Jena nach Suhl.
Erstaunlicherweise für uns gab es auf der Hinfahrt bei keinem „große“ technische Probleme, außer bei Harry dessen AWO durch Berlin wie ein Diesel qualmte und Ingo bei dessen AWO sich die Kupplungsdruckstange um ca. 2 cm „verkürzte“, so dass wir nach ca. 11 Stunden Fahrt und 427 km in Suhl ankamen. Doch keiner wusste nun wohin. Es war nichts von einer Party ausgeschildert. Auf unsere Fragen konnte auch keiner der Einheimischen antworten. Nach langem Suchen und mit Hilfe der Handybesitzer hatten wir es dann so gegen ca. 22:00 Uhr gefunden.


Der Platz in Suhl


Die Enttäuschung war dann groß – eine feuchte Weide als Partyplatz ... das war das letzte!
Abends saßen wir mit ein paar Jungs von den „Night Bikern“, „Stoye Brothers“ und den „Zonk’s“ bei Bier und Knoblauchschnaps zusammen bis Lars für uns alle unerwartet vom Beiwagen fiel. Robert brachte Ihn dann zum Zelt. Freitagnachmittag füllte sich dann der Platz allmählich mit AWO’S und leider auch mit anderen Bikes. Hatten wir doch eine „typenreine“ Party erwartet!!
Wir lernten dann auch den „Satten“ kennen der mit seinem trocknen Humor und seinem oberlausitzer Dialekt uns oft zum Lachen brachte.
Die Stendaler schickte ihre „Lehrlinge“ voraus, die ihr Quartier, wie immer eine große Plane, aufbauen mussten. Stolz präsentierten uns Thorsten, Diesel & CO ihre T-Shirts mit dem Aufdruck „Typenschänder Altmark“ 
Hintendrauf stand dann „ Mit Kühlem Kopf und beiden Händen - volle Hacke Typen schänden“...

Volker Jung aus Quenstedt macht durch Silvio auch unsere Bekanntschaft. Samstagabend waren dann auch noch mit Henrys Frau Petra, „Gärtner“ Schmidt, Lutz, Marion, Basti und Antje und, zur Überraschung, Franks Sabine, die letzten Niederbarnimer eingetroffen, Dabei entstand auch dieses Foto.



Die Zeit verging ziemlich schnell mit Fachsimpeln, einer Ausfahrt und einem Besuch im Werksmuseum wo wir auch mit Dietmar Uhlig ins Gespräch kamen, der bekanntermaßen an der Produktion der AWO maßgeblich beteiligt war. Abends schauten wir und die Prämierung der schönsten AWO’S an – den Pokal für den schönsten Chopper staubte der „Schreihals“ ab,der auch dann auf der Bühne seinem Namen alle Ehre machte. Der Rest des Abends verging dann mit Bier trinken und gemütlichem „vor dem Zelt sitzen“. Irgend wann fing dann jemand an, zu Ehren des 1.Mai („Kampftag der Werktätigen“) Arbeiterkampflieder anzustimmen. Außer Frank, dem es peinlich war mitzusingen, hatten alle dabei einen Heidenspaß.

Wieder zu Hause angekommen machten wir und an die Vorbereitung unserer Sommerparty.
Unterstützung bekamen wir diesmal von Peter Schmidt – Inhaber von „Auto-Tempel“und selbst Biker. Er stellte uns sein Partyzelt und seine Bühne- ein umfunktionierter W 50 Sattelschlepper- kostenlos zur Verfügung. Damit hatten wir das erste mal eine richtige Bühne



Die Party begann wieder Freitag und ca die Hälfte der Gäste sahen Freitagabend den Ostfilm „Zwei schräge Vögel“ Leider war das Wetter am Samstag nicht so gut so das zum Beispiel die Ausfahrt ins Wasser fiel.



Dann etwas später wurde das Wetter etwas besser und die Spiele konnten beginnen. Nach den üblichen Spielen wie Flaschengreifen und Slow Race hatte sich jemand „Benzinkanisterweitwurf“ ausgedacht. Viele dachten, der 5-Liter Kanister wäre leicht in die Gegend zu schleudern, aber immerhin wog er 12 Kilo ! (mit Beton ausgegossen). Dadurch das Ekki den Kanister immer wieder zurückwarf konnte er anscheinend in Übung kommen. Jedenfalls ließ er sich dann doch noch zu einem Punktewurf überreden und warf ihn dann konkurrenzlos 9,60 Meter.



Nach dem Kanisterweitwurf kam der Höhepunkt der Spiele: EXGUMMIBUR - Wernibald’s sagenhaftes Kampfgummi fand im Ideenreichtum einiger Gäste und Gastgeber Vollendung.
Wir alle erheischten Antwort auf die Frage: „wird Exgummibur wohlgespannt die „ein Mach- Gummigrenze“ überschreiten?“ Am Start waren Basti mit seinem AWO-Gepann auf deren Beiwagen eine Lafette und Trabbifeder montiert war. Das ganze sah ziemlich gefährlich aus, schoß aber nicht viel weiter als die Pümpel-Armbrust von Christian der versuchte sich optisch streng an das Werner-Exgummibur zu halten. Franks Armbrust sah, natürlich wie alles was er baut, perfekt und wie aus dem Laden aus. Er kam immerhin auf eine Weite von ca 9 Meter. Das Pümpelgeschoß am weitesten weggeschossen wurde dann von Torsten und Diesel von den „TYPENSCHÄNDERN“ mit ca 17 Metern.
Wir versuchten dann noch Tauziehen „TYPENSCHÄNDER“ gegen Harrys Zicke. Als dann das Gefährt zu leicht zu bezwingen war, setzte der 
halbe Stammtisch sich auf die Ladefläche und Harry gab Gas bis die Kupplung qualmte. 
Gegen die Jungs und Mädels der „TYPENSCHÄNDER“ hatten wir mit Harrys Zicke keine Chance, der Kardan riss ab, aber mit Muskelkraft hat es dann geklappt mit dem Sieg überdie„TYPENSCHÄNDER“.




Lutz hatte gerade noch rechtzeitig seinen Holzbock beendet den er nach einer „nächtlichen Vision“ in Angriff nahm. Alle konnten sich überzeugen das daß Ding auch wirklich fuhr. Nur hat Holz doch nicht solche Festigkeit wie Stahl, jedenfalls leierte die Abstützung am Kardan immer mehr aus so das die Kardanwelle sich irgendwann verbog.



Hier ein Video "Der Holzbock in Action"


Samstagabend spielte dann „SAM JAM“ aus Oranienburg als erste Band eine recht gemischte Auswahl an Rocknews und –klassikern, gefolgt von den „SEXSELLS“ mit
Crossover und Heavy Metal . Zu weit vorgerückter Stunde wurde dann noch von Einigen das Trinkspiel von Lars ausprobiert- ein auf den Rücken zu schnallendes Gestell mit Schnüren dran, mittels denen man ein Glas zum Munde führen mußte (gefüllt mit Knoblauchschnaps). Es wurde viel gelacht und viel verschüttet.


Das Marionettenspiel Sam Jam auf unserer Bühne (2001)



Zum Harley Davidson Jamboree in Biesenthal waren dann auch wieder einige von uns.
Auf dem später erschienen Wildside-Video konnten wir Harry mit seiner Zicke auf zwei Rädern und Lutz mit dem Holzbock bewundern. 
Anfang Juli ging es dann wieder zur Sommerparty der „Meute MC“ nach Plau am See
Ekki und Christian fuhren schon am zeitigen Nachmittag los,
Lars, Gärtner Schmidt und Lutz und seine „Flamme“ Marion folgten etwas später.
Als Christian und Ekki dort ankamen waren sie erst über den Zeltplatz enttäuscht der doch sehr abgelegen lag, aber das ganze hatte auch Vorteile die Zelte standen nicht so dichtgedrängt.
Rainer aus Wittstock war natürlich auch mit Sandra , seiner Tochter, da und Basti, Antje mit Hund „Spike“ im MZ-Gespann trudelten auch noch ein.
Zu bestaunen war auf dieser Party ein 4-Sitzer Motorrad aus dem Burgenlandkreis und eine Nimbus mit offenliegenden Ventiltrieben.
Ansonsten verlief die Party völlig normal.
Ende August ging es wie immer nach Malchow.
Als ziemlich großer Pulk starteten wir Freitagnachmittag. „Der Satte“ war auf Christians Tip hin am Donnerstag zu ihm gekommen um dann mit uns gemeinsam (für Ihn das erste Mal) zu fahren. Ekki hatte zwei befreundeten AWO-Fahrern aus Klosterfelde eingeladen mit uns zu fahren. Ohne nennenswerte Zwischen fälle waren wir nach ca 3 Stunden Fahrzeit dort angekommen. Wie immer gab`s überall großes Hallo und gegen 22:00 Uhr rollte dann Lutz mit dem Holzbock auf den Platz.
Die Menschenansammlung war wieder gewaltig und Lutz genoss offensichtlich das Interesse an seinem Werk.
Frank hatte Dienst und konnte erst am Samstag kommen.
Seine Freundin Sabine telefonierte gegen Mittag mit ihm und es stellte sich heraus das er mit seiner grünen „Werthers Echte“ schon unterwegs war, aber die Kiste lief ohne zu Stottern nicht über 40 km/h.
So gegen ein paar Stunden später kam er dann unglücklich und wütend an.
Nach gutem Zureden durch Christian machten beide sich dann daran die Ursache zu finden.
Der Fliehkraftversteller der Zündung hatte sich in seine Einzelteile zerlegt !
Nachdem Ersatz gefunden war mussten die Beiden den Abriss neu einstellen, da Frank, so wie Christian und Ekki, einen Schwunglichtmagnetzünder vom Mopped S50 eingebaut hatte.
Mit jedem Mal stellen wurde die Sache besser, auch die Brandstellen an Christians Unterarmen. Irgend wann gab`s dann noch großes Gelächter, als Ekki hinter der AWO von Frank, in Höhe des Auspuffs stand und Christian beim Probelauf ein paar Fehlzündungen fabrizierte, deren Rußschwaden dann Ekki ins Gesicht bekam.
Samstagnacht war dann noch „Extremgeburtstaging“ angesagt.
Pünktlich um 00:00 Uhr konnten wir alle unseren Geburtstags“kindern“ Petra, Frank und Hardy gratulieren. Ansonsten war es wieder ein Fest ganz im alten Stil welche wir dann Sonntagmittag verließen.

Der Herbst und Winter vergingen mit einigen kleinen Besuchen bei anderen Party`s und viel Geschraube. Unter anderem hatte Christian seine rote „Scrambler-AWO“ fast wieder auf orginal zurück geschraubt



So weit, so gut! Spätestens hier fangen die Schilderungen über Partys an für viele Leser langweilig zu werden, da uns viele in der AWO-Szene kennen und mit uns die Partys gemeinsam besuchen bzw. wir uns dort treffen.
Deshalb soll diese Chronik auch hier nicht weiter geschrieben werden, denn wenn ihr den ersten Titel gelesen habt, dann wisst ihr warum. 
Denn dort steht: 
„WIE ALLES BEGANN“.... 
Aber gute Geschichten enden meistens immer mit einem Happy-End oder wie im Märchen mit:
“Und wenn sie Nicht gestorben sind dann leben (Biken) sie noch heute“